Bio ist in Zeiten des Klimawandels ein großes Thema. Sie als VerbraucherIn dürfen gerade in Zeiten politischer Debatten, die 20% Bioanbau in Deutschland fordern, weiterhin genau hinschauen. Anbauverbände wie BIOLAND und DEMETER oder NATURLAND haben sich in den zurückliegenden Jahren zu Recht ein fundiertes Vertrauen erworben, denn sie gehen in ihren Verbandsrichtlinien in vielen Dingen über die EU-Bioverordnung hinaus.
Als Betriebsleiter sollte man sich ganz und nicht nur halb zum ökologischen Landbau bekennen und bereit sein seinen landwirtschaftlichen Betrieb komplett umzustellen. Nichts ist unglaubwürdiger, als Teilflächen des Betriebes nach EG Öko-Richtlinien zu bewirtschaften und auf dem Rest des Betriebes weiterhin großflächig Pestizide und mineralische Düngemittel einzusetzen.
Wachsen – intensivieren – spezialisieren
Die Schlaggrößen, die Maschinen, die Traktoren, alles wird effektiver getreu dem Motto höher, schneller, weiter, größer und dadurch billiger. Auch unsere Richtlinien erlauben in vielfältiger Weise, acker- und pflanzenbauliche Fehler mit zugekauften Hilfsmitteln zu korrigieren. Das Auftreten von Schad-Erregern oder Mangelerscheinungen lässt mittlerweile nicht mehr die Frage des „Warum?“, sondern vielmehr die Frage des „Mit was kann der Mangel behoben werden?“ im Vordergrund stehen. Das ist nicht der Weg, den wir weiter gehen wollen. Die Flut der neuen Pflanzenhilfsstoffe, Bodenverbesserer, „Wachstumsaktivierer“, „Assimilationssteigerer“ und „Schadorganismen-Abwehrer“ ist ungebremst. Die Fibl.- Betriebsmittelliste hat ungeahnte Ausmaße angenommen und verdrängt zunehmend das ursprüngliche Leitbild des ökologischen Landbaus: Gesunder Boden schafft gesundes Wachstum und gesunde Pflanzen. Besinnen wir uns darauf zurück!
Die momentane Entwicklung ist offensichtlich dem Diktat der Wirtschaftlichkeit und des Marktes untergeordnet. Handlungen werden bestimmt durch Ertrag und Erzeugerpreis.Unsere Zukunft stellen wir uns anders vor. Wir setzen uns nach unseren Möglichkeiten ein für eine vielfältige, klein parzellierte, bäuerliche Landwirtschaft mit regionaler Vermarktung auf der unteren Verarbeitungsstufe. Ziel ist eine partnerschaftliche Bindung an den Verbraucher. Durch eine möglichst transparente Produktion und informativen Austausch kann der Verbraucher unsere Arbeitsweise und Einstellung zu Natur und Umwelt kennenlernen, erleben und wertschätzen.